Alte russische Mandolinenschulen

Mandolinenschule
Lehrbuch für Selbstunterricht für Mandoline.
Neue Zahlenmethode in 4 Teilen
Von N.P.Trapeznikow
Herausgeber Aleksej Petrowich Rosmislow

Diesen Band habe ich 2005 von einem Antiquariat in Holland gekauft. Ich wusste nicht genau, was ich da bestellt hatte, denn wegen der kyrillischen Schrift konnte der Händler nichts lesen.

Als der Band ankam war ich zunächst über das Titelbild überrascht – das Bild ähnelt sehr dem Bild auf der Schule von Ruthe. Wenn man genau hinsieht findet man aber kleinere Unterschiede. Entweder hat der eine das andere Bild kopiert, oder beide haben eine andere Vorlage kopiert.

Die Stücke sind fast durchgehend in einer besonderen Tabulatur geschrieben. Die leere Saite wird jeweils als Note notiert, die anderen mit dem Nummer des jeweiligen Bundes. Anschlagsbezeichnungen für Tremolo, Abschlag und Aufschlag sind in einem eigenen Format notiert.

Der Band besteht aus den zwei verschiedenen Mandolinenschulen und drei Sammlungen mit Stücken.

Natalia Stathmann-Alencova hat mir die Übersetzung des Titels dieser Schule (siehe oben) und von Teilen der abgebildeten Seiten geschickt:

Das ist eine kurze Übersetzung aus der russischen Mandolineschule:

Die neue Zahlenmethode gibt die Möglichkeit ohne Noten zu lernen auf der Mandoline zu spielen, dabei (gleichzeitig) wird das ganzer Notensystem mit dem Anhang aus 15 den modernsten und berühmtesten Tanzen und Liedern leicht erlernt .

Inhalt des 4.Teiles:

  1. Für die Freiheit. Marsch.
  2. Oj-ra, Oj-ra (einfach wie Ruf )
  3. Hay-ja Dreigespann, (Trojka)
  4. Begehre das Wiedersehen.
  5. Ach, wofür lässt man sich von allem hinreißen
  6. Goldener Fisch aus der Operette „Die Geisha“
  7. Pikkolo Pikkolo aus der Operette „Ein Walzertraum“
  8. Händchen Stückchen aus der Operette „Die lustige Witwe“
  9. Major. Neuer Salontanz.
  10. Ki-ka-pu
  11. Pade-Patiner. Neuer Salontanz
  12. Paraguay.
  13. Marsch der Mandolinisten.
  14. Serenade von Schubert
  15. Walzer auf den Bergkuppen Manchjuri.
  16. Walzer Fawn.
  17. Walzer Erinnerung.
  18. Walzer Ballsirene aus Operette „Die lustige Witwe“
  19. Matchischenet. Neuer Salontanz

(Die Werke stehen ohne Komponisten. Nummer 15 Ilja Schatrow; 16 von Wasilij Andreew. Und die folgende Nummern wissen Sie ja 7. Oscar Straus, 8, 18 Franz Lehar, 6 Sidney Jones. Leider kenne ich nicht die anderen Komponisten).

Es folgt die Beschreibung der Mandoline und der Haltung.

Die schwarze Punkte ( als Notensymbole) sind die Markierung für leere Seiten, die später in 0 (null) verwandelt sind. Früher nannte man die Seiten:

  • Quinte oder Mi (E), und der Punkt für Zahlenmethode lag auf der vierten Linie (man hat vier Linien entsprechend Saitenzahl benutzt.) ; dann
  • Sekund oder La (A) – der Punkt auf der dritten Linie; dann
  • Terz oder Re (D) – Der Punkt auf der zweiten Linie, und
  • Basso oder Sol (G) – erste Linie

Zur Datierung hier die Jahreszahlen der Uraufführungen der enthaltenen Operettenmelodien:

  1. Goldener Fisch aus Operette „Die Geisha (1886)“
  2. Pikkolo Pikkolo aus Operette „Ein Walzertraum (1907)“
  3. Händchen Stückchen aus Operette „Die lustige Witwe (1905)“
    Die Schule muss also nach 1907 erschienen sein.

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